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Ein unter die Haut gehendes Gespräch mit einer Mutterkuh und über die Genetik ihrer Spezies

Heute möchte ich euch von einem Gespräch mit einer Mutterkuh und ihrem Kalb erzählen. Die Besitzer kontaktierten mich, weil das erst wenige Tage alte Kalb leider plötzlich verstarb. Sie wollten verstehen, warum so junge Kälbchen manchmal ohne ersichtlichen Grund sterben. Die Familie wollte gerne daraus lernen und es so das nächste Mal besser machen.

 

Die Mutterkuh mit dem wunderschönen Namen «Noe» wusste wohl bereits vorher, dass ihr Kalb sterben würde, denn sie erzählte mir im Gespräch, dass sie die Schwangerschaft anders erlebt hatte als sie es gewohnt war. Noe ist eine erfahrene Mama und hatte schon einige Kälber. Ich fragte Sie, ob sie uns sagen könne, warum ihr Kälbchen starb, und sie meinte «Ja». Sie berichtete, dass es krank war. Sie schickte mir ein Bild von einem nicht richtig ausgereiften Darm und mit meinem inneren Auge konnte ich eine kleine Missbildung wahrnehmen. Noe erzählte mir weiter, dass der Grund dafür in der Genetik liege. Leider habe man in ihrer Spezies sehr viele Veränderungen in der Genetik vorgenommen, teils im Labor, teils durch veränderte Zuchtziele. Dabei wurde zu wenig darauf geschaut, dass eine Verpaarung genetisch einwandfrei war und bspw. eine Inzucht ausgeschlossen wurde.

Dies sei inzwischen ein grosser krankmachender Faktor ihrer Spezies geworden und habe ihre Rasse geschwächt. Das veränderte Samengut mache ihre Generation krank, aber auch alle weiteren Generationen. Noe weiss zwar, dass ihre Menschen kein genverändertes Samengut verwenden und dass immer nur mit Natursprung Nachkommen gezeugt werden, aber leider habe der Einfluss auch ihre Rasse geschwächt und inzwischen leiden auch sie darunter. Die Auswahl eines gesunden und möglichst ursprünglichen, nicht verwandten Stieres zu finden, sei immer schwieriger geworden.

 

Ich frage Noe ob wir ihr noch etwas Gutes tun können und sie meint, wenn sie sich etwas wünschen könnte, würde sie sich mehr Respekt für ihre Spezies und ihre Rasse wünschen und dabei spreche sie auch im Namen ihrer Herde. Es sei wichtig, dass wir Menschen wieder zurück zum Ursprung fänden und aufhören würden, ihr Genmaterial zu manipulieren. Es diene nicht zu unserem Besten, vermeintlich bessere Leistung oder besseres «Material» zu züchten.

 

 

Ich danke Noe für dieses sehr tiefgehende Gespräch.